innomake!-Review

Müll ist ein Problem, das die Natur nicht kennt

Die erste Abendveranstaltung des Innovationsfestivals innomake! trug den Titel „Eine zirkuläre Zukunft für eine quadratische Stadt“. Die Moderator*innen Eliska Mastrakova und Marc Zimmer von NEXT Mannheim führten mit viel Sachverstand und Engagement durch den gute besuchten Abend im Musikpark.

Als Key Note-Speakerin trat Phoebe Blackburn von phenomenalwords aus Berlin auf. Die ausgewiesene Circular Economy-Expertin, für die „Müll ein Design-Fehler ist“ setzte unter anderem durch Beispiele aus anderen Städten wertvolle Impulse für die Veranstaltung. Ihren Vortrag unterlegte sie dabei durch Kostproben ihres Hobbys: Blackburn zeigte Fotos von Mülleimern, die sie bei ihren Reisen fotografiert hat und sorgte damit für eine kreative und unterhaltende Komponente ihres Vortrages.

Für Lokalkolorit sorgte im Anschluss Dr. Jens Angermann, der bei der Südzucker AG den Bereich New Business Development verantwortet. In seinem beeindruckend fundierten Vortrag zeigte er, wie sich durch die Nutzung erneuerbarer Kohlenstoffe aus Pflanzen, die Einbringung von fossilen Kohlenstoffen drastisch reduzieren lässt. Ein Modell, mit dem Südzucker nicht nur einen wichtigen Beitrag zu einer echten Kreislaufwirtschaft leistet, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich ist. „Get the Power of Plants“, wie Angermann das Konzept zusammenfasste.

Ressourceneffizienz durch konsequente Wiederverwertung war das Credo des Vortrages des Essity Mannheim Geschäftsführers Thomas Wüst. Er stellte mit dem Tork Paper Circle den weltweit ersten und preisgekrönten Recyclingservice für Papierhandtücher von Essity vor Mit diesem Verfahren lässt sich das Abfallvolumen um bis zu 20 Prozent reduzieren und die Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur derzeitigen Abfallentsorgung um mindestens 40 Prozent senken. „Ich hoffe, dass vom Innovationsfestival innomake! starke Impulse für Mannheim und die Metropolregion ausgehen“, sagte Wüst.

Die abschließende Diskussion komplettierten Melania Bucher, die vegane Luxus-Handtaschen in Mannheim vertreibt und Stefan Beyerle von Frenvi, der mit seinem Unternehmen für essbares Besteck im Lindenhof gestartet ist. Im Rahmen des lebhaften Gesprächs wurde vor allem die Verzahnung der einzelnen Ansätze erörtert. Nur durch diese kann eine echte Kreislaufwirtschaft als Basis für die urbane Transformation entstehen. Dass die konkreten Maßnahmen dabei durch eine adäquate Kommunikation unterstützt werden müssten, stand für alle Beteiligten außer Frage. Nur so könne die Akzeptanz für die notwendigen Maßnahmen und ein entsprechender Sinneswandel in der Gesellschaft erreicht werden.

Fotos: Alexander Münch