
innomake!-Review
Ein Highlight der Veranstaltung, die als Workshopformat konzipiert war, erwartete die rund 30 Teilnehmer*innen gleich zu Beginn: Das neue Green Industry Cluster wurde offiziell aus der Taufe gehoben. Torben Stieglitz von der Wirtschaftsförderung Mannheim stellte das Projekt, das er seit Frühjahr leitet, in seiner Eröffnungspräsentation vor. Seine Vision sei es, dass Mannheim weit über die Stadtgrenzen hinaus eine Sogwirkung auf die „grüne“ Industrie ausübe. Unternehmen aller Größen – vom Großunternehmen bis zum Start-up – sollten sich in der Industriestadt Mannheim ansiedeln und miteinander vernetzen. Durch das Zusammenführen von grünen Technologien, Innovationen und Klimaschutz könnten vielfältige und zirkuläre Wertschöpfung entstehen sowie Talente und Fachkräfte gewonnen werden. Torben Stieglitz nutzte die Gelegenheit, um die anwesenden Vertreter*innen von Unternehmen einzuladen, Kontakt mit ihm und seinem Team aufzunehmen. „Wir wollen an konkreten Projekten arbeiten. Wir wollen Dinge bewegen und nicht nur darüber reden. Sprechen Sie uns an!“ So lautete auch das Ziel der Veranstaltung: künftige Kooperationsprojekte gemeinsam mit dem Green Industry Cluster zu initiieren.
Um Projekte und Produktideen rund um die Zirkulär- oder Kreislaufwirtschaft ging es im weiteren Verlauf der Veranstaltung: Bevor sich die Teilnehmer*innen in drei Gruppen zum Braunstorming trafen, sorgten drei Impulsvorträge für Inspiration. Den Anfang machte Aennes Abbas, Referent für Bioökonomie der Metropolregion Rhein-Neckar. Er beschrieb, wie aus regenerativen Stoffen aus dem ländlichen Raum der Metropolregion zirkuläre Produkte entstehen. Ute Nehrhoff von Holderberg, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Mannheimer Unternehmens Rixius berichtete im Anschluss über ein Pilotprojekt aus dem eigenen Betrieb: die Herstellung von Regranulat aus Flaschen, Dosen und Kanistern. Um das Projekt zu realisieren, vernetzt sich das Unternehmen mit Firmen aus der Region. Philipp Jungk, CEO und Mitgründer von Vision Domes, baut Gebäude, sogenannte Domes, auf Basis von geodätischen Strukturen. Darunter verstehen Experten Gitterschalen aus Dreiecken. Diese Bauten – eine Holzkonstruktion mit einer Hülle aus nachhaltigem Kunststoff – sind wesentlich ressourcen- und energieeffizienter als herkömmliche Gebäude. Jungk, der sich selbst nicht als Erfinder, aber als Verfechter der Idee bezeichnet, produziert mit seinem Unternehmen aus Mannheim beispielsweise nachhaltige Gewächshäuser und Tiny Houses.
Nach den Impulsen folgten die interaktiven Workshops zu den Themen:
– recycelte und regenerative Stoffströme
– Material- und energieeffiziente Produktion sowie
– zirkuläres Produktdesign.
Die regen Gruppendiskussionen zeigten: Die Teilnehmer*innen nahmen die Aufforderung im Titel der Veranstaltung „Packen wir es an!“ ernst. In drei Workshops sprudelten die Ideen rund um kreislauffähige Produkte. Cradle-to-Cradle-Bauprojekte fördern, eine Handelsplattform für Sekundärrohstoffe ins Leben rufen und das Pfandsystem ausweiten waren nur drei von vielen kreativen Einfällen. Torben Steglitz von der Wirtschaftsförderung Mannheim freute sich darüber ganz besonders: Wie zu Beginn bereits erwähnt, ist er immer auf der Suche nach Kooperationsprojekten für das neue Mannheimer Green Industry Cluster. Die hat er während der Veranstaltung gefunden!
Fotos: Alexander Münch