NØK — Erste Internationale Nachtkulturkonferenz
Das Nachtleben fördern
Die Nachtkultur ist ein Thema, das immer wichtiger wird und über das noch viel gesprochen werden muss. Denn das Feld ist breit und Probleme wie beispielsweise das aktuelle Sterben diverser Live-Clubs sind akut. So kam Mannheims erste Nachtkulturkonferenz NØK am 21. und 22. Oktober genau zum richtigen Zeitpunkt.



Die NØK wurde von STARTUP MANNHEIM organisiert. Es kamen zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland, um ihre Erfahrungen in der Nachtkultur mitzuteilen, um von den neuesten Entwicklungen zu berichten und um gemeinsam zu überlegen, wie man diesen Bereich noch weiter stärken und in den Fokus rücken kann.
Die schummrig-gemütliche Atmosphäre des Kulturzentrums Alte Feuerwache, in der der erste Tag der NØK stattfand, lieferte den perfekten Rahmen. Im kulturellen Flair des Hauses eröffnete Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Veranstaltung am Vormittag. „Wir merken, dass Nachtkultur und Nachtökonomie heute keine marginalen städtischen Themen mehr sind, sondern zentrale urbane Entwicklungstreiber“, sagte er und hob dabei die erste Nachtbürgermeisterstelle Deutschlands hervor, die in Mannheim ins Leben gerufen wurde. Die Nacht sei nicht die böse Schwester des Tages, so Kurz. Das Nachtleben müsse gefördert und entwickelt werden.



Wie und warum das Nachtleben gefördert werden muss, machten auch die anschließenden Keynotes, Impulsvorträge und Diskussionsrunden deutlich. Experten aus dem Bereich Nachtkultur, darunter Night Mayors oder Nachträte aus anderen Ländern, erklärten unter anderem, wie sich die urbane Nacht gewandelt hat, was man tun kann, um die Wichtigkeit dieser hervorzuheben, und wie man den Problemen begegnen kann, die durch eine lebhaftere Nacht entstehen. Diesbezüglich kündigte auch der Mannheimer Polizeipräsident Andreas Stenger an, die jetzt schon enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Nachtkulturakteur*innen in Mannheim auch in Zukunft zu fördern. „Die Polizei legt Wert auf ein sicheres Nachtleben. Doch das kann sie allein nicht bewerkstelligen“, so Stenger.



Am zweiten Tag trafen sich Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung im Musikpark Mannheim und erörterten unter anderem, welche Ansprüche an die Position des Nachtbürgermeisters gestellt werden können und wie man diese Position an die jeweiligen Kommunen und deren Bedarfe anpassen kann.
„Die NØK hat einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz der Nacht als bedeutenden Bestandteil des städtischen Zusammenlebens geleistet und neben der allgemeinen Bedeutung der Nacht Musikclubs und Bars als Ort der Kultur und des sozialen Austauschs herausgestellt“, resümiert Anna Blaich, Projektmanagerin der Kulturellen Stadtentwicklung bei STARTUP MANNHEIM. Auch der öffentliche Raum, welcher der gesamten Stadtgesellschaft gehöre, und Großveranstaltungen wie die BUGA23 seien ein wichtiger Ort für Kunst und Kultur. „Der Workshop am zweiten Tag hat gezeigt, welche Bedeutung das Thema ‚Nacht‘ auch in anderen Kommunen hat. Gemeinsam mit deren Vertretern haben wir über Modelle, Finanzierung, Themen und Strukturen diskutiert und konnten so hoffentlich wichtige Impulse setzen“, so Anna Blaich.